Es ist alles so teuer – wie soll ich da noch eine Photovoltaikanlage bezahlen?

„Ich würde ja gerne zur Rettung der Umwelt beitragen, aber so eine Photovoltaikanlage ist doch bestimmt sehr teuer. Wie soll ich als kleiner Bürger das bezahlen? Ich bin froh, wenn ich meinen Lebensunterhalt bestreiten kann.“


Haben Sie sich das auch gerade gedacht?

 

Willkommen im Club der Unaufgeklärten! Sie wollen da wieder raus? Ach warum, ist doch so schön… Okay okay! Alles, was Sie tun müssen, ist weiter lesen. Klingt einfach, oder?


Es gibt etwas in Deutschland, das heißt „Erneuerbare-Energien-Gesetz“. Dort ist die Förderung des Staates von erneuerbaren Energien festgelegt. Und die ist tatsächlich so hoch, dass sich jeder Haushalt eine Photovoltaikanlage auf´s Dach montieren lassen kann, ohne auch nur einen Cent aus eigener Tasche dafür zu bezahlen! Sie denken, Sie befinden sich gerade in einer von Grimm´s Märchengeschichten?

 

Nein, da muss ich Sie enttäuschen. Denn so funktioniert es:

Wenn Sie eine Photovoltaikanlage auf Ihr Dach montieren lassen, kostet Sie ca. 3.000 Euro pro 1 kW. Nehmen wir an, Sie möchten eine 10kW Anlage haben. 10 kWh würden Sie demnach also 30.000 Euro kosten. Als nächstes müssen Sie zur Bank und einen Kredit von 30.000 Euro aufnehmen, um eine Photovoltaikanalge auf Ihr Dach montieren zu lassen.

 

Den Strom, den Sie nun jeden Monat produzieren, verkaufen Sie an Ihren Stromversorger. Dieser zahlt Ihnen für 1 kWh Strom so viel Geld, dass Sie locker Ihren Kredit + Zinsen zurückbezahlen können und sogar noch ein wenig Geld für Sie selbst übrig bleibt.

 

Und jetzt kommt das Beste: Ihre Anlage wird 20 Jahre durch das Gesetz garantiert gefördert. Das heißt, der Kredit ist viel schneller abbezahlt als Ihre Anlage überhaupt läuft! Nachdem Sie den Kredit bezahlt haben, können Sie das Geld, was Sie durch die Stromproduktion Ihrer Anlage erhalten, in vollem Umfang nutzen. Sie bekommen also jahrelang Ihren Strom für umsonst! Sie könnten damit zum Beispiel Ihr Elektroauto betanken und lästige Benzinkosten sparen. Wer sich eine Photovoltaikanlage auf´s Dach montieren lässt, kann einen Haufen Geld verdienen, hat etwas für die Umwelt getan und ist auch noch unabhängig von den Stromkonzernen.

 

Aber irgendeinen Haken muss es doch geben! Ich kann Sie vollkommen verstehen, genau das habe ich mir auch gedacht. Doch es gibt tatsächlich keinen Haken. Wir Menschen sind von Grund auf misstrauisch, wenn es darum geht, etwas kostenlos zu bekommen. Gerade deshalb stellen wir so sehr in Zweifel, dass uns eine Photovoltaikanlage wirklich nichts kostet, sondern nur Vorteile bietet. Warum also nicht einmal im Leben dieser nörgelnden kleinen Stimme in unserem Kopf den Mund zukleben und mit vollen Händen zugreifen, wenn die Gelegenheit dazu besteht?


Wenn schon nicht teuer, dann muss es doch wenigstens Platz wegnehmen, oder?

Na? Suchen Sie immer noch den Haken? Ach so, jetzt berufen Sie sich auf ein mögliches Platzproblem. Nein, tut mir leid, auch so kommen Sie nicht zu Ihrem Haken. Viele Landwirtschaften haben die Befürchtung, man würde alle Ackerflächen mit Photovoltaikanlagen bebauen. Aber so viel Fläche brauchen die Module gar nicht.

 

In Deutschland sind 16% der gesamten Landfläche mit Häusern bebaut. Die Photovoltaikanlagen bräuchten dagegen nur 1% der Fläche, um ganz Deutschland mit Strom zu versorgen. Das wären ungefähr 7 Grundstücke in jedem Dorf.

 

Zumal kommt noch hinzu, dass sich der Wirkungsgrad der Module erhöht. Momentan liegt dieser Wirkungsgrad bei 14-20%, doch es werden immer bessere Module entwickelt. Also selbst wenn sich unser Stromverbrauch erhöht, wird die benötigte Photovoltaikfläche nicht größer. Es ist sogar schon so, dass alte Anlagen abgebaut werden und stattdessen bessere Module eingesetzt werden. Das heißt, wir haben die gleiche Fläche, erhalten aber mehr Strom. Da soll noch mal einer sagen, Photovoltaikanlagen würden den ganzen Platz wegnehmen. Wissen Sie, was wirklich Platz wegnimmt? Die Kraftwerke in Deutschland. Allein für das Kraftwerk in Leipzig mussten 3 Dörfer abgerissen werden, um die benötigte Fläche für den Braunkohletagebau zu erhalten.

 

Was ist da flächenverschwendenter?

 

Photovoltaikanlagen oder Kraftwerke? Ich denke mal letzteres – oder passt bei Ihnen ein Braunkohlekraftwerk auf´s Dach? 

Alles immer noch eine Frage des Preises?

Wer kennt das nicht – alles wird teurer. So auch der Strompreis, sagen viele Energiekonzerne, wenn man auf erneuerbare Energien umsteigt. Doch was ist wirklich dran an dieser Aussage? Schauen wir uns mal die verschiedenen Stromquellen an und vergleichen die Preise.


Zunächst einmal gibt es Atomstrom und Strom, der aus Kohle gewonnen wird. Dort kostet 1 kWh Strom 3 Cent. Der Preis bei erneuerbaren Energien, wie Photovoltaik, beträgt 30 Cent. Na da ist doch klar, welcher Preis hier eindeutig günstiger ist. Doch Moment! Es gibt einen Faktor, den wir noch nicht beachtet haben und den die Stromkonzerne absichtlich verschweigen, nur um weiter ihre gesonderte Marktstellung zu behalten.

 

Denn die Lagerung des Atommülls kostet weitere 3 Euro für 1 kWh Strom!

 

Dabei ist die Entsorgung noch nicht mal mit eingerechnet oder die Umwelt- und Gesundheitsschäden, die durch atomare Verstrahlung entstehen. Das heißt, wir zahlen für 1 kWh Atomstrom nicht mehr nur 3 Cent, sondern 3,03 Euro!

 

Unfassbar, der Taschenrechner hat Recht!

 

Bei erneuerbaren Energien sind die Entsorgungskosten gleich 0. Im Gegenteil, man bekommt sogar noch etwas heraus! Bei den Materialien, aus denen eine Photovoltaikanlage besteht, handelt es sich um wertvolle Rohstoffe wie Aluminium, für das man noch Geld bekommt, wenn man es richtig entsorgt. Da frage ich Sie – was ist nun günstiger? 3,03 Euro Atomstrom oder 30 Cent Strom aus erneuerbaren Energien?

 

Fakt ist: Erneuerbare Energien SENKEN den Strompreis!